1. Fangen Sie bei der Story an

Jede gute Storygrafik hat eine Story. Ansonsten ist es nur ein Balkendiagramm mit einigen Zahlen. Verwechseln Sie ein Torten- oder Balkendiagramm nicht mit einer Storygrafik. Viele Infografiken arbeiten mit Landkarten, auf denen Dinge hervorgehoben sind. Das ist eine Möglichkeit, aber Sie können noch mehr daraus machen.
Um eine gute Storygrafik zu erstellen, müssen Sie der Geschichte auf den Grund gehen:

  • Was sagen die Fakten eigentlich aus?
  • Was visualisiert den Sachverhalt am besten?
  • Gibt es eine Geschichte, die den Sachverhalt trägt?
  • Kann man einen Handlungsverlauf darstellen?

2. Suchen Sie ein Schlüsselmotiv

Haben Sie die Hauptaussage Ihrer Infografik gefunden, fragen Sie sich, welches Schlüsselmotiv die Aussage am besten verdeutlicht. Wenn dies eine Geschichte ist, werden die Motive aus dieser Geschichte kommen. Sehen Sie sich im Netz gelungene Beispiele an. Sammeln Sie Inspirationen.


Inspirationsquellen
Denken Sie ruhig wie in einem Kinderbuch. Wie sind dort Ritterburgen erklärt oder Wimmelbilder gebaut? Blättern Sie auch gerne einmal durch „Wie funktioniert das?“-Bücher mit schönen Explosionszeichnungen.
Andere gute Inspirationsquellen sind der dpa-infografik-award oder natürlich Pinterest oder Instagram. Oder schnuppern Sie bei Contentagenturen rein. Diese zeigen in der Regel Beispielarbeiten:
Hier Arbeitsbeispiele von Clickport.
Hier Arbeitsbeispiele von Contentking.


3. Entscheiden Sie das Format

Bevor Sie beginnen, die Inhalte zu ordnen, müssen Sie das Format festlegen. Geben Sie der Grafik genug Platz. Entscheidend ist, wo Ihre Storygrafik später eingesetzt wird. Dabei gibt es 3 Optionen:


Kleine kompakte Infografik
Kann überall eingesetzt werden. Halten Sie sich bei der Menge des Inhalts zurück. Ein Quadrat oder leichtes Querformat passt überall. Die maximale Pixelbreite online ist der Gradmesser für die Menge der Details


Hochkant Infografik
Hochkant ist Pflicht, wenn es mehr zu zeigen gibt und die Grafik in einem Blog oder Online eingesetzt wird. Zumindest sollten Sie überlegen, wie die Nutzer später auf einem Tablett durch die Grafik navigieren. Und diese Grafiken können online richtig hoch sein, lange Fahnen, die man nach unten scrollt.


Querformat Infografik
Querformat ist attraktiv, wenn Sie eine Print-Doppelseite oder ein Querformat-Poster haben. Ansonsten sind Querformate mit Vorsicht zu genießen, weil Sie sich auf ihnen austoben und das Ergebnis hinterher oft viel zu klein publiziert wird.


Merke: Nur eine Infografik mit genug Platz ist eine gute Infografik.


4. Strukturieren Sie die Inhalte

Steht das Format fest, skizzieren Sie die Struktur. Sie können dies digital tun oder auf einem Blatt Papier, an einer Flip-Chart oder einer Whiteboard. Setzen Sie an einer Wand ruhig Haftnotizen dafür ein. Berücksichtigen Sie dabei aber das Format.
Sie zeichnen zunächst das zur Verfügung stehende Format. Dies kann vergrößert sein, so dass Sie mit den Haftnotizen in dem Format arbeiten können. Dann verteilen Sie wichtige Aussagen, überlegen, was für Handlungsflüsse es gibt und welche Symbole Sie brauchen.


5. Arbeiten Sie die Grafik aus

Ist die Skizze mit allen wichtigen Bestandteilen fertig, ist es Zeit für die Reinzeichnung.
Haben Sie einen Etat für die Storygrafik kann Ihnen jeder Grafiker eine Infografik erstellen. Dafür brauchen Sie nicht zwingend die neuen Plattformen. Auch ist es immer möglich, selbst eine Grafik in einem Bildbearbeitungsprogramm zu erstellen. Beides lohnt in unseren Augen aber nur bei strategisch wichtigen Grafiken, die immer wieder eingesetzt werden.
Haben Sie keinen Etat und wollen Zeit sparen, können Sie auf bestehende Infografiken zurückgreifen. Dafür bieten sich eine Reihe von Portalen mit einfach zu nutzenden Vorlagen an.
Setzen Sie sich ein Zeitlimit. Arbeiten Sie die Grafik durch. Fertig.


Fazit

Unserer Erfahrung nach dauert eine einfache Infografik doppelt so lange, als wenn Sie einen Text schreiben. Dafür ist sie aber ein Bild und wirkt stärker. Komplexe Grafiken sind harte Arbeit. Dafür können sie immer wieder eingesetzt werden. Eine Storygrafik ist, einmal gelungen, keine Eintagsfliege. Der Aufwand lohnt sich.
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