von Bettina Tria

Gerade in Zeiten großer Marktfluktuation und Unsicherheit ist es wichtig, dass Sie Ihre Kapitalanlagen beobachten und gezielt steuern, um Verluste zu vermeiden und Erträge zu optimieren. Ein Kapitalanlagencontrolling umfasst dabei alle Prozesse, die zur Steuerung Ihrer Kapitalanlagen erforderlich sind. Im folgenden Anmerkungen zu fünf Bausteinen Ihres Kapitalcontrolling:

Baustein 1: Entscheidungsbericht

Halten Sie fest, wie Sie Ihre Anlageentscheidungen getroffen haben. Mögliche Punkte eines kurzen Berichts sind hierbei beispielsweise der Anlass für die Anlage, Restriktionen und Anlagehorizont, Informationen zur Marktsituation und alternativen Anlagemöglichkeiten, eine kurze Rendite / Risiko-Beurteilung der Anlage und Anmerkungen zum Controlling- / Steuerungsrhythmus. Es macht Sinn, eine einheitliche Form für diese Dokumentation zu vereinbaren.

Baustein 2: Anlagerichtlinie

Eine Dokumentation über getroffene Entscheidungen alleine führt nicht sehr weit. Um ein Controlling zu etablieren, bedarf es einer Vergleichsbasis. Wie für alle anderen Elemente des Controllings geschieht dies anhand eines strategischen Rahmens, der festlegt, was Ihre Ziele für die Kapitalanlage sind und welche Bedingungen Sie hierfür setzten.
In der Praxis hat es sich bewährt, die Ergebnisse in Form einer Anlagerichtlinie festzuhalten. Je mehr hier geregelt ist, desto kürzer kann in der Regel auch der Entscheidungsbericht über eine Anlageentscheidung sein. Prüfen Sie Ihre Anlagerichtlinie in regelmäßigen Abständen und passen Sie diese an sich ändernde Anforderungen oder Rahmenbedingungen an.

Baustein 3:  SMARTE ZIELE – Auch im Kapitalanlagencontrolling

Ausgangspunkt für Ihre Diskussion der Anlageziele sind die Richtlinien aus Ihrer Satzung und die jeweils relevante Gesetzgebung.
Wichtig bei der Formulierung der Anlageziele ist, dass diese konkret, eindeutig, überprüf- und nachvollziehbar sind, damit sie später auch überwacht werden können. Wie jedes Ziel sollten sie also SMART formuliert werden.

Baustein 4: Aussagefähiges Berichtswesen

Ein weiteres Instrument für Ihr Anlagecontrolling ist schließlich ein aussagefähiges Berichtswesen, dass die Wertentwicklung Ihrer Anlagen in regelmäßigen Abständen verfolgt und analysiert: z.B. einen Abgleich mit den gesetzten Zielen. Aber die Vergangenheit allein ist nicht genug. Daher trifft ein guter Bericht auch Aussagen zu anstehenden Entscheidungen und über die Entwicklung des Umfelds und der Märkte.

Baustein 5: Die Personen

Einer der wichtigsten Bausteine sind die Personen, die Ihr Kapitalanlagecontrolling ausmachen. Die Entscheider machen letztendlich die Qualität aus. Zu klären ist, wer welche Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung im Rahmen der Anlage, Überwachung und Steuerung hat. Dies beinhaltet auch die Frage, ob und inwieweit das Anlagemanagement intern oder extern durchgeführt werden soll.