Kampagnen und Web 2.0
von Ehrenfried Conta Gromberg
Wie können Menschen in eine politische Kampagne eingebunden werden?
Dies ist eine der zentralen Fragen hinter der internationalen Stop-it-Kampagne von VIER PFOTEN, die von Spendwerk in nur fünf Wochen mit entwickelt und umgesetzt wurde.

Zur Stop it! Lading Page international des Fallbeispiels
Dies ist die Stop it! Landing Page international. In den 6 teilnehmenden Ländern wurden jeweils eigene Stop it! Landing Pages in der Landessprache geschaltet. Die Länderkommunikation wurde auch immer auf diese regionalen Landingpages geschaltet.
Was ist aus der alten Postkarte geworden?
E-Mail-Proteste als Mittel von Online-Kampagnen gibt es schon länger. Statt einer Postkarte schicken hier die Unterstützer eine E-Mail und fordern eine andere Politik. Dies wird vielfach angenommen und gern auch im Internet weiter getragen. Auch die Empfänger haben sich mit der Situation arrangiert: Herrschte in den ersten Jahren noch großer Ärger wegen massenhafter E-Mail-Eingänge, die das Arbeiten deutlich erschwerten, regulieren heute Filter-Programme dieses Ärgernis weitgehend. Politiker, die clever sind, sammel die Adressen dieser engagierten Bürger und treten ihrerseits in Kontakt.
Die Stop it Kampagne geht weiter
Diese Erfahrung als Ausgangspunkt und das Wissen um die Funktionslogik von Online-Kampagnen wurde genutzt, eine mehrschichtige Kommunikation aufzubauen, in der Unterstützer motivieren werden, sich an der Stop it! Kampagne zu beteiligen. Die Lösung: Nicht nur, dass sie protestieren und die Kampagne weiterempfehlen und zur Unterstützung aufrufen, sie sollen auch an der Erstellung der Inhalte beteiligt werden. Hierfür bietet sich bei der Stop-it-Kampagne die Nutzung von YouTube geradezu an
YouTube als ein wesentliches Element der Stop it! Kampagne
 

Zum Stop it YoutTube Channel
Jeder Besucher eines Zirkus kann mit einer Digital-Kamera oder dem Handy die Haltungsbedingungen der Tiere dort filmen und online einsenden. Nach Aufbereitung und Schnitt werden die Filme auf YouTube veröffentlicht. Der zweite positive Effekt: Es wird die Bedeutung des Themas deutlich, denn überall in Europa halten Zirkusse Wildtiere und nicht adäquaten Bedingungen
Gesicht zeigen – Statement abgeben

Zum Fallbeispiel – Stop it Statements Fotogalerie
Die zweite Möglichkeit zur Beteiligung ist noch einfacher: Das Stop-it Schild ausdrucken, ein Digital-Foto von sich machen und mit einem Kommentar ebenfalls online einschicken. So zeigt der Online-Protest seine vielfältigen Gesichter und zeigt konkret, wie viele Menschen sich an der Aktion beteiligen. Erfahrung: Etwa 200 Statements innerhalb der ersten Tage.
Communities sind Umfeld für neue Kontakte
Übrigens lassen sich auf Community-Sites wie YouTube auch neue Unterstützer gewinnen. Durch die Kommentar-Funktion auf Videos anderer Einsteller zum selben Themen und auf deren Kanal-Seiten kann für die eigene Kampagne Werbung gemacht werden. Es werden nicht tausende neuer Unterstützer kommen, aber der eine oder andere wird angesprochen und vielleicht in seinem Umfeld wieder zum Multiplikator.
Kampagnenkommunikation ist Schlüssel zum Erfolg
Für einen Erfolg reicht es natürlich nicht, nur einen Film auf YouTube oder eine andere Plattform zu stellen und zu hoffen, dass sich etwas tut. Wie immer im Internet hängt der Erfolg ganz entscheidend vom Aufbau und Logik der Kommunikation ab. Ein überzeugendes Thema, die richtige mediale Aufbereitung und eine web-affine Zielgruppe sind ebenso wichtig, wie eine auf den Punkt geführte Kreation.