Wie Sie ein Crowdfunding-Projekt starten
1. Stellen Sie ein Projekt auf, dass für Crowdfunding geeignet ist
Crowdfunding Projekte sind Mini-Capital-Campaings. Von daher brauchen Sie einen klar definierbaren Kapitalbedarf. Vermeiden Sie althergebrachte Spendenprojekte. Sie können nicht einfach das sowieso schon laufende Projekt „Ost-Afrika“ auf eine Crowdfunding-Plattform einstellen und hoffen „auch hier noch ein paar Spenden mitzunehmen“. Die Logik auf diesen Plattformen ist eine andere. Finden Sie heraus, was das Besondere an einer Gruppe ist, die gemeinsam ein Projekt finanziert. Ihr Projekt wird vielleicht kein richtiges Investment sein. Aber es sollte „gruppentauglich“ sein und zur Plattform passen. Am besten ist ein Projekt, bei dem Sie eine konkrete Summe (Investment) brauchen, um ein klar umrissenes Ziel (Wirkung) zu erreichen. Haben Sie dann noch ein Projekt, bei dem Sie eine gute – vielleicht symbolische – Prämie rausgeben können, haben Sie schon fast gewonnen.
2. Wählen Sie die Plattform sorgfältig
Suchen Sie unter den Plattformen diejenige heraus, in die sich Ihr Projekt am besten einfügt. Dabei ist die Art der Menschen, die auf dieser Plattform unterwegs sind wichtiger als „themenkonform“ zu sein. Stellen Sie ein Crowdfunding-Projekt unbedingt nur auf einer einzigen Plattform ein. Denn es geht darum, dass die Gruppe gemeinsam erlebt, wie das Ziel erreicht wird. Und das geht nicht, wenn Sie das Projekt über mehrere Plattformen „verteilen“.
3. Geben Sie gute Gründe, warum das Ziel erreicht werden soll
Bauen Sie eine Gebe-Logik auf, die Menschen fasziniert. Warum ist es wichtig, dass die Gruppe um dieses Projekt herum, das Projekt zusammen nach vorne bringt? Crowdfunding ist Web 2.0 und spricht Menschen an, die beteiligt oder zumindest informiert sein wollen. Sie müssen daher klar kommunizieren, wofür das Geld gebraucht wird und warum die Zielsumme gerechtfertigt ist. Machen Sie klar, was passiert, wenn das Geld zusammengekommen ist. Erzeugen Sie positive Erwartung. Es ist ein „wir machen es gemeinsam“ und nicht ein „wir als Organisation machen das und ihr dürft noch spenden“. Von daher ist es gut, wenn von Anfang an Supporter sich zu Wort melden und ihre Gründe, das Projekt zu unterstützen, nennen. Nicht nur Sie als Organisation. Das führt direkt zu Tipp Nr. 4:
4. Starten Sie mit einer guten Vorlage
Da die Kampagnenlogik eines Crowdfunding-Projekts der einer Capital-Campaign entspricht, gilt auch hier die wichtige Spielregel: Die ersten Unterstützer sollten schon vor dem öffentlichen Start gewonnen sein, damit das Projekt bei Kommunikationsbeginn nicht bei Null Euro steht. Unterscheiden Sie also zwischen nichtöffentlicher und öffentlicher Phase und schaffen Sie in der nichtöffentlichen Phase klassisch eine erste starke Vorlage aus eine kleinen Gruppe begeisterter Unterstützer.
5. Bleiben Sie in der ständigen Kommunikation
Wie auch bei Spendenplattformen ist das bloße Einstellen eines Projekts vergebliche Liebesmüh. Die Plattformen stellen die Technik, garantieren aber keinen Erfolg. Den Erfolg müssen Sie selbst erzeugen, indem Sie das Projekt auf vielen Wegen bekannt machen. Sie brauchen eine Idee, wie Sie als Organisation eine „Crowd“ erzeugen können. Denn ohne Fans, ohne Anhänger, ohne die Menge passiert nichts. Nutzen Sie dazu Ihren Newsletter und Social-Media-Kanäle. Geben Sie ständiges Feedback, wo das Projekt steht. Bedanken Sie sich bei den Unterstützern sofort. Posten Sie an die Gruppe, wenn ein weiterer Unterstützer dazugekommen ist. Halten Sie die Temperatur am kochen. Je bedeutender Ihr Projekt ist, um so besser müssen Sie sich auf die Kommunikation vorbereiten. Am besten mit einem Redaktionsplan, bestimmten Zwischenzielen und vielleicht schon der einen oder anderen überraschenden Idee. Ab dann gilt Spontanität und echte 1 : 1 Kommunikation.
6. Feiern Sie, wenn Sie das Ziel erreicht haben
Wer ein Crowdfunding-Projekt mit Geld bedacht hat, hat sich an einer „Investment-Gruppe“ beteiligt. Er möchte wissen, ob das zusammen gebaute Schiff nun in See stechen kann. Und er möchte feiern, wenn das Projekt „ablegt“. Warum die Beteiligten nicht auf eine kleine Feier einladen? Wenn das nicht geht, was könnte dann symbolisch ein guter Abschluss sein? Denken Sie sich etwas aus, damit am Ende ein wirklich gutes Gefühl „Wir haben es geschafft!“ entsteht.